Ein Keramikimplantat mit Langzeitdaten lässt aufhorchen – ZWP online – das Nachrichtenportal für die Dentalbranche

2022-10-22 19:57:00 By : Ms. Jenny Ni

Die IAOCI hates sich zur Aufgabe gemacht, keramische Zahnimplantate weltweit als Behandlungsstandard für Zahnersatz zu etablieren. Paul Delgado, Director International Sales and Education bei Zircon Medical Management, sprach mit Dr. Sammy Noumbissi, dem Gründer und Präsidenten der US-amerikanischen Fachgesellschaft, über die Herausforderungen bei aktuellen Keramikimplantaten, die Bedeutung der kürzlich vorgestellten prospektiven Neunjahresstudie zu zweiteiligen Patent™ Implantaten sowie den im Mai stattndenden IAOCI-Weltkongress.

Dr. Noumbissi, welchen Eindruck haben Sie mit Blick auf die aktuell auf dem Markt verfügbaren Keramikimplantatsysteme?

Dr. Sammy Noumbissi: Was wir innerhalb der IAOCI sowie in der breiteren Öffentlichkeit beobachten, ist, dass die Hersteller Zahnärzte auf unterschiedliche Weise ansprechen. Einige Firmen betonen primär die biomechanische und technologische Fortschrittlichkeit ihrer Systeme, während andere die Biologie fokussieren und oftmals ganzheitliche Konzepte im Zusammenhang mit ihren Systemen vermarkten. Bei der IAOCI sind wir an technologischen Verbesserungen interessiert, identifizieren uns aber auch mit der biologischen Sichtweise, denn letztlich müssen wir als Zahnärzte auf die Allgemeingesundheit unserer Patienten achten und darauf, wie ihre Körper auf die Materialien, die wir ihnen einsetzen, reagieren. Um zu erreichen, dass die Körper unserer Patienten die eingesetzten Implantate annehmen und nicht abstoßen, müssen sie schlichtweg gesund sein.

Mit welchen Bereichen sollte sich unsere Industrie befassen, um die Keramikimplantologie zum Mainstream zu führen?

Meines Erachtens werden große Fortschritte bei den Oberflächen von Keramikimplantaten gemacht. Durch verschiedenste Oberflächenmodifizierungen sind Keramikimplantate zunehmend in der Lage, den Prozess der Osseointegration zu fördern und ein schnelles Knochenwachstum um das Implantat herum zu erreichen. Nun gibt es auch Oberflächen wie die des Patent™ Implantatsystems, an denen sogar Weichgewebe anhaftet. Dies ist revolutionär, denn damit können wir endlich das erreichen, was wir auch bei natürlichen Zähnen sehen, und zwar dass Weichgewebe an diesen anhaftet und so der Knochen darunter vor bakterieller Infiltration geschützt wird. Ich hatte nun mehrmals die Gelegenheit, das Patent™ Implantatsystem zu inspizieren. Auch habe ich viele Kollegen und Freunde, die mittlerweile Patent™ Anwender sind und ihr Feedback ist überaus positiv.

Welche Unterschiede sehen Sie zwischen den Anbietern von keramischen Implantatsystemen?

Es gibt Hersteller von Keramikimplantaten, die einen reinen „Copy-und-Paste“-Ansatz verfolgen. Sie kopieren ein Titanimplantat, verwandeln es zumindest makroskopisch gesehen in Keramik und bringen es dann auf den Markt. Dies ist besorgniserregend, denn Oxidkeramiken wie Zirkoniumdioxid haben einzigartige physikalische Eigenschaften und reagieren ganz anders auf mechanische Belastungen als Titan. Diese „Copy-und- Paste“-Implantate sind dann auf dem Markt und verzeichnen möglicherweise viele Frakturen und Verluste. Infolge besteht die Gefahr, dass die Leute behaupten, Keramikimplantate würden schlichtweg nicht funktionieren. Bei Patent™ kommt ein einzigartiger Glasfaserstift zum Einsatz, der die Ambitionen der Entwickler unterstreicht, die verwendeten Materialien vollständig zu verstehen. Andere Hersteller versuchen oftmals, ein Keramikabutment mit einem Keramikimplantat zusammenzubringen, was zu Frakturen aufgrund von zu großen Belastungen führt. Man darf nicht einfach Keramik nehmen und etwas mit denselben Eigenschaften daran befestigen. Für die prothetische Verbindung muss ein Material gewählt werden, das mechanische Belastungen über einen langen Zeitraum hinweg aufnimmt und weitgehend vom Implantat fernhält. Der flexible Patent™ Glasfaserstift scheint hier eine exzellente Lösung zu sein, da dieser einwirkende Kräfte nicht unvorteilhaft auf das Implantat überträgt.

Was halten Sie von Keramikimplantatsystemen mit Metallschrauben?

Dieses Thema kann Anwender und Patienten gleichermaßen verwirren. Ich bin der Meinung, dass Keramikimplantate immer komplett metallfrei sein sollten. Wenn ich meinen Patienten verschiedene Keramiksysteme vorstelle und ihnen sagen muss, dass einige davon Metallkomponenten beinhalten, sehe ich oft, wie sie ihre Köpfe hängen lassen, da sie selbstverständlich auf eine komplett metallfreie Lösung gehofft hatten. An diesem Punkt ist die gesamte Botschaft der „metallfreien Versorgung“ zerstört. Dagegen handelt es sich bei dem Patent™ Implantatsystem dank des Glasfaserstifts um eine einhundertprozentig metallfreie Technologie ohne irgendwelche Schrauben, und die Abutments lassen sich leicht präparieren und austauschen. Zudem sind Patent™ Implantate an die individuelle Anatomie von Patienten anpassbar. Dies ist revolutionär und einzigartig in unserer Branche.

Auf der Jahrestagung der Academy of Osseointegration wurden die Ergebnisse der ersten prospektiven Neunjahresstudie zu Patent™ Implantaten vorgestellt. Was denken Sie darüber?

In den vergangenen Jahren sind viele Keramiksysteme mit sehr dünnem wissenschaftlichem Fundament auf den Markt gekommen. Einige der Ressourcen, die bislang zu einhundert Prozent in Titanimplantate gesteckt worden sind, werden erst jetzt zu einem gewissen Grad in Keramikimplantate investiert. Dass sich dies auszahlt, sehen wir am Patent™ Implantatsystem. Patent™ ist das erste Keramikimplantat, das ich kenne, das mit mehr als einem Jahrzehnt an Forschung auf den Markt gekommen ist. Die Präsentationen zu der angesprochenen Langzeitstudie haben viele Aspekte im Zusammenhang mit Keramikimplantaten hervorgehoben, die bisher klinisch beobachtet und nachgeprüft werden konnten, die aber bislang nie richtig wissenschaftlich untersucht und dokumentiert worden sind. Ich sehe diese bald veröffentlichten Langzeitergebnisse als einen Wendepunkt für die gesamte Branche.

Was dürfen wir vom IAOCI-Weltkongress diesen Mai in Washington, DC erwarten?

Die WHO hat festgestellt, dass viele chronische Krankheiten ihren Ursprung in der Mundhöhle haben und dass einige der in der Zahnmedizin verwendeten Materialien die Allgemeingesundheit von Patienten negativ beeinflussen. Wir freuen uns darauf, dass Prof. Dr. Thomas Zeltner von der WHO Foundation im Rahmen des Kongresses über die neusten Erkenntnisse zum Thema Mundgesundheit informieren wird – wie wir wissen, sind Keramikimplantate ein integraler Teil der Mundgesundheit. Zudem werden bis zu sieben Herstellerfirmen Workshops zu ihren Systemen anbieten, wodurch die Teilnehmer in der Lage sein werden, diese hinsichtlich ihrer Stärken und Schwächen miteinander zu vergleichen. Das Team von Patent™ wird auch vor Ort sein und ihre einzigartige Glasfasertechnologie demonstrieren. Wir freuen uns auf einen lehrreichen Kongress mit einem umfassenden Fortbildungsangebot.

Vielen Dank für das Gespräch.

Dieser Artikel ist im Implantologie Journal 5/22 erschienen.

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